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Träume nicht dein Leben sondern lebe deinen Traum

Der Kraftraum

Im Herbst 2018 wurde neben dem Gästezimmer dann auch der Kraftraum in Angriff genommen.

Um Wände und Dämmung kümmerte sich auch hier wieder die Firma JHJ Holzbau, die sich bisher bereits sehr bewährt hat.

Auf dem obigen Bild sieht man noch die Bretter der Wandverkleidung in der Diele. Wobei, wenn man’s genau nimmt, war das keine Verkleidung. Es war die Wand. Entsprechend dünn auch die Dämmwirkung.

Wenn man dann eh schon dabei ist, kann man ja auch gleich die Stromversorgung dieses Raumes sichern, und diesmal auch rechtzeitig. Die Kabel laufen unter den OSB-Platten, und sind somit nicht sichtbar.

Für Steckdosen wurde auch gleich gesorgt.

FürFenster und Heizkörper ist im Moment kein Geld mehr übrig. Sie müssen später mal drankommen.
Hinter diesem vergitterten Fenster defindet sich übrigens eine Holztür, die man von der Nordseite des Hauses aus sehen kann. Die Tür sieht da gut aus, soll auch bleiben. Aber wenn man da noch ein fenster öffnen kann wird das vor allem im Sommer nciht schaden. Immerhin soll das hier mein Sportzimmer werden.

Und auch in diesem Raum entstand ein Schlafboden. Man kann nie genug Schlafpätze auf einem Con-Gelände haben.

Als nächstes wurden die Wände weiß gestrichen und der Raum wirkte schon viel heller. Dann flog der alte Teppich raus. Freiwillig kam der allerdings nicht mit. Es musste ein sogenanter Stripper her. Meine Güte, das Wort klingt vielleicht falsch…

Und dann war der alte Boden raus, ein neuer drin und Fußleisten an den Wänden

Auch hier gab’s wieder einen Lichtschalter am Schlafboden. Niemand will im Dunkeln klettern. An die Nordwand soll eine Sprossenwand. Die ist dann Leiter und Sportgerät in einem.

Und dann zogen die Sportgeräte ein.

Mein gutes Trimmrad, das mich nach dem Fuß-Bruch von 2010 wieder auf die Beine brachte. Ein Stepper aus ebay-Kleinanzeigen. Und ein ominöses Kombigerät vom Müll, das anscheinend nur für Menschen mit extrem kurzen Armen gebaut ist. Vielleicht ist das für Kinder. Mal sehen, ob man da was dran umbauen kann.
Unter dem Schlafboden fanden Schränke ihren Platz, in denen kleinere Dinge untergebracht werden können, z.B. Thera-Bänder.

Das Gästezimmer

Im Herbst 2018 ist das Gästezimmer gedämmt worden. Bei der Gelegenheit wurde ein Schlafboden über der Tür eingezogen.

Die Stromleitungen wurden so verlegt, dass man von unten das Licht anschalten kann, und vom Schlafboden aus wieder ausmachen kann.
Und hätte ich besser geplant, dann wären die Kabel jetzt unter den OSB-Platten und nicht darüber. Aber irgendetwas ist ja immer

So schön, wenn’s dann leuchtet

Und fertig sind die Leitungen. Steckdosen mussten natürlich auch sein. Jetzt muss noch eine Idee her, wo am besten eine Leiter für den Schlafboden gebaut werden kann. Es nervt ja diejenigen, die im Doppelstockbett schlafen, wenn das auch noch als Leiter benutzt wird, wie das im Moment noch der Fall ist.

Eine liebe Freundin half mir, die Wände und die Decke weiß zu streichen. un dann rückten weitere Kumpels an um das Laminat zu verlegen.

Die letzten Stücke Laminat, dann noch die Fußleisten, und fertig!

Der Dachboden

Im Herbst 2018 war dann der Dachboden dran. Bisher bestand er aus einer Ansammlung von Löchern und ich hatte immer etwas Angst, dass da mal jemand reinfällt. Das sollte nun ein Ende haben!

Auch die Fläche über meinem Zimmer (das über der Taverne ist) wurde in diesem Bauabschnitt begehbar gemacht. Bisher lag dort nur die Dämmung lose auf meiner Zimmerdecke.

Also schafften wir die Dämmung beiseite, und die Zimmerer der Firma Jahns brachten tragende Balken an, auf die der neue Fußboden in Form von OSB-Platten befestigt wurde.

Und wenn man schonmal dabei ist, kann man ja auch gleich dafür sorgen, dass der neu geschaffene Raum auch betretbar wird. Daher ließ ich mir auch gleich eine Treppe dort hinzimmern

Nun musste noch der Spitzboden dran glauben. Nachdem der Vorbesitzer des Hauses viele tragende Balken und sämtliche Wände auf dem Dachboden entfernt hatte, hängte er an das nicht mehr getragene Dach einen Spitzboden dran. Was das mit dem Haus gemacht hat, sieht man, wenn man sich die Westwand anschaut. Sie ist komplett nach außen gekippt, im Norden etwas mehr als im Süden und wird wohl schief bleiben. Immerhin ist sie mittlerweile wieder stabilisiert. Damit nicht noch mehr Schäden entstehen, sollten Drehstützen den Spitzboden tragen. Diese waren jetzt aber dem weiteren Ausbau im Weg. Man kann ja keinen Boden erneuern und erweitern, wenn dort noch Drehstützen drauf stehen.

Also weg mit dem Spitzboden!

Dabei versuchten wir, die langen Balken möglichst an einem Stück herunterzuholen. Einfacher wäre es gewesen, sie direkt auf Kaminholzlänge Stück für Stück abzusägen. Aber die waren ja noch gut, und Pläne für weitere Bauten auf dem Grundstück (Sauna, Zuberhütte, Schafstall etc.) gibt es noch genug, da freu ich mich über jeden stabilen Balken den ich nicht einkaufen muss.

Was abgesägt war, lernte Fliegen. Da das Reet ohnehin noch im selben Monat ersetzt werden sollte, ließen wir das Holz einfach aus dem Fenster fallen. das Dach darunter war eh nicht mehr dicht, viel kaputt machen konnten wir nicht mehr.

Und so arbeiteten wir uns nach und nach von Süden nach Norden vor. Um die Balken in einem Stück herunterzubekommen ohne dass jemand erschlagen wird, dachte sich Thomas P. eine Technik aus, bei der die Balken von Seilen gehalten und so langsam heruntergelassen werden konnten.

Nun rückten wieder die fleißigen Zimmerer der Firma Jahns an und brachten Balken und Dämmung an.

Mit Kumpels verlegte ich dann OSB-Platten als Fußboden.

Nach zwei Tagen Arbeit war es vollbracht und der Dachboden hat eine geschlossene Bodendecke. Keine Löcher mehr, in die man einbricht, keine Stolperfallen… ich mag’s.

Ernten aller Arten

Spätsommer und Herbst kamen, und mit ihnen jede Menge Früchte. Über 300 Kubikmeter Wasser hatten wir den Sommer über an die Obstbäume und Sträucher gegossen um die Ernte und die neu gepflanzten Gehölze zu retten, und wir waren erfolgreich. (Vermutlich nur mit Ausnahme der beiden Sumpfzypressen, da hat alles Gießen nichts mehr retten können.)
Der Nashi-Baum trug die ersten drei Nashi-Birnen. Er ist ja noch klein und muss noch wachsen, da sind drei Früchte schon sehr zufriedenstellend.

Im alten Apfelgarten lagen dermaßen viele Äpfel herum, dass ich die gar nicht alle einsammeln und verarbeiten konnte.  Kumpels kamen und nahmen kofferraumweise Obst mit zu sich nach Hause. Trotzdem war es für mich noch viel zu viel.

Das Obst, das liegen blieb, wurde von diversen Tieren gerne angenommen. Auch hier konnte man den Krieg Wespen gegen Hornissen wieder toll beobachten. manchmal saßen die Tiere aber auch friedlich nebeneinander und futterten angegorenes Obst. Können Insekten eigentlich besoffen werden? Ich meine, die haben ein anderes Blutkreislaufsystem als wir. Die haben ja sogar anderes Blut als wir. Funktioniert das trotzdem und wie vertragen sie es? Fragen über Fragen.

Der Birnbaum vor den Wohnzimmerfenstern trug ebenso wie die Apfelbäume reichlich Früchte. Im letzten Jahr haben wir keine einzige Birne essen können, alle Blüten waren von Spätfrösten vernichtet worden. Der Sommer 2018 entschädigte nun dafür. Auch hier waren es mehr als ich essen und verarbeiten konnte. Leider sind die Birnen sehr weich und verderben schnell, da sie auch aus sehr großer Höhe herunterfallen und entsprechende Druckstellen haben. Lagern kann man sie also nicht. Dafür sind sie in der Saftpresse sehr ergiebig. Wo eine Pressung Äpfel nur 1,5 bis 2 Liter Apfelsaft ergab, konnten mit einer Pressung Birnen, gleiches Volumen, bis zu 6 Liter Birnensaft erzielt werden.

   

Insgesamt wurden hier im Herbst weit über 250 Gläser Apfel- und Birnengelee eingekocht. Und ich liebe das Zeug.

Und dann habe ich noch eine Ernte der anderen Art eingefahren: Die Ergebnisse meiner Abschlussprüfung. Das Lernen hat sich gelohnt! Auch wenn am Ende echt die Luft raus war, und ich am Wochenende vor dem abschließenden Pflanzentest lieber mit meiner Fußballmannschaft in die Nähe von Leipzig zum Winckelmann-Cup gefahren bin. Der Pflanzentest wurde dann auch mit einer 1,6 die schlechteste Teilnote. Am Ende hat es sogar dazu gereicht, mit einer Gesamtnote von 1,26 fachrichtungsübergreifend Jahrgangsbeste zu werden.
Tja… und dann erwartete man eine Rede bei der Freisprechungsfeier von mir. Hatte ich wirklich gedacht, der Stress hätte ein Ende? Ich überlegte, was die da hören wollen. Oder was das Publikum erwarten würde. Vermutlich eine Mischung aus „Ich danke Person A, B und C“ und „Ich bin ja so toll“.
Das war mir dann aber irgendwie zu blöd. Ich begann zu philosophieren. Brachte meine nächtlichen (da bin ich am kreativsten) philosophischen Ergüsse zu Papier. Sortierte, formulierte aus, beriet mich mit meinem Bruder. („Kann ich das wirklich so bringen?“)

Heraus kam dann diese Rede:

„Moin moin!
Ein Wort vorweg. Wenn ich von Meistern, Lehrern oder Chefs spreche, dann meine ich natürlich nicht nur die männlichen Vertreter ihres Standes, sondern alle anderen auch. Es ist mir aber einfach zu mühsam, in Sternchen oder Schrägstrichen zu reden. Ich will auch nicht alle doppelt nennen. Liebe Frauen, bitte fühlt euch trotzdem angesprochen, es liegt mir fern euch zu vergessen.
Vor 12 Jahren habe ich meinen Schulabschluss gemacht. Damals habe ich gejubelt: Nie wieder Schule! Nie wieder Mathe! Und trotzdem stehe ich nun hier, habe 3 Jahre lang eine Berufsschule besucht, und auch Mathe war dabei.
Dafür, dass es nicht so schrecklich geworden ist, wie ich befürchtet hatte, möchte ich mich bei den Lehrern der Berufsschulen im Land Schleswig-Holstein ganz herzlich bedanken.
Im ganzen Land haben sich Chefs, Meister und Kollegen dafür eingesetzt, dass wir, nach erfolgreicher Ausbildung,  heute hier stehen können.
Auch die Lehrgänge in Rendsburg und Ellerhoop waren zwar irgendwie anstrengend, aber vor allem interessant und lehrreich.
Allen Beteiligten daher ebenfalls ein herzliches Danke! Den Ausbildern für ihre Unterstützung und intensive Vorbereitung für die Abschlussprüfung, den Azubis für den guten Zusammenhalt in der Gruppe.
Aus meiner alten Schule in Berlin-Neukölln kannte ich bisher mehr Gegeneinander als Miteinander. Hier habe ich gelernt, dass das nicht so sein muss.
Ja, ich bereue meine Entscheidung, doch noch einmal zur Schule zu gehen, nicht. Doch wie oft musste ich mich dafür rechtfertigen!?
Nach dem Abitur stand für mich erst ein Freiwilliges Ökologisches Jahr an, denn ich wollte raus aus der Stadt, in der ich nicht geboren war und wo ich auch nicht endgültig untergehen wollte. Ich sehnte mich nach Freiheit, zurück auf’s Land.
Nach dem FÖJ studierte ich Biologie. Zumindest auf dem Papier. Denn eigentlich war ich mehr mit meinen 5 Nebenjobs beschäftigt, 3 davon mit gartenbaulichen Tätigkeiten. Einer der Gärtner bot mir seine Stelle an, wenn er in Rente ginge, in drei, vier Jahren. Das fand ich super, das war ja sogar noch genug Zeit für eine Lehre.
Plötzlich hatte ich es dann eilig, das Studium doch mal fertig zu kriegen.
Ein halbes Jahr lang war ich gleichzeitig Student und Azubi, das war seltsam und hat meine Krankenkasse zutiefst verwirrt. Und dann hatte ich den Bachelor of Science in der Tasche.
Das rief dann leider all die Menschen in meinem Umfeld auf den Plan, die der Meinung waren, nach dem Bachelor müsse zwangsweise ein Master folgen. Dann die Doktorarbeit, die Professur… ich dagegen habe mich dafür entschieden, das zu meinem Beruf zu machen, was mich glücklich macht.
Da kamen Argumente wie „Aber du bist doch so intelligent!“ Als ob Gärtner alle dumm wären.
Oder „Da verdienst du doch nix, das ist doch brotlose Kunst!“ Ich kenne viele Besserverdiener, die zwar ein dickes Konto haben, dafür aber mindestens genauso dicke stressbedingte Magengeschwüre.
„Ja, sehnst du dich denn gar nicht nach Erfolg?“
Interessante Frage, denn was ist eigentlich Erfolg?
Meine ehemalige Englischlehrerin aus der Oberschule gab mir ein Gedicht mit auf den Weg, das mir sehr wichtig geworden ist, und das ich hier kurz vorstellen möchte.
Der Dichter, Ralph Waldo Emerson, beantwortet in seinem Text mit dem Titel „What is success?“ die Frage, wie man Erfolg definiert.
Er beantwortet sie allerdings nicht so, wie man es in unserer karrieregetriebenen und geldgeilen Gesellschaft erwarten würde.

Gleich in der ersten Zeile heißt es, Erfolg wäre es, oft und viel zu lachen. Ist das nicht ein fröhliches Leben?
Und doch sind heute so viele Leute wegen stressbedingter Krankheiten in Behandlung, wie noch nie. Wir sind eine gestresste Gesellschaft, und stressen uns selbst und unser Umfeld mit stetigem Leistungsdruck.
Höher, schneller, weiter. Wer mit weniger als 100% zufrieden ist, gilt nicht mehr als bescheiden, sondern als unfähig.
Im Gedicht heißt es ebenso, ein erfolgreicher Mensch überstehe Unehrlichkeit, wisse ehrliche Kritik aber umso mehr zu schätzen.
Wenn man konstruktive Kritik bekommt, und sie an sich heranlässt, darüber nachdenkt, dann kann man sich verbessern und weiter entwickeln. Jeder auf seine Weise und nach seinen Fähigkeiten.
Wir Menschen sind eben nicht alle gleich, wir haben alle verschiedene Stärken und Schwächen und sehen auch noch so unterschiedlich aus.
Das ist auch gut so, denn sähen wir alle gleich aus, wär’s ziemlich eintönig.
Leider gibt es aber jene, die nur nach Äußerlichkeiten bewerten und nicht nach Fähigkeiten. Wie oft habe ich es erlebt, dass nach Herkunft, Geschlecht oder dergleichen bewertet wird?
Liebe Chefs, sagt nicht, Frauen könnten nicht anpacken, sondern lasst eure Bewerber Praktika machen und schaut selbst, wer belastbarer ist. Sagt nicht, die Flüchtlinge können nicht genug Deutsch, sondern redet mit ihnen und macht euch ein individuelles Bild von deren Sprachfähigkeiten.
Schaut in den Bewerbungen nicht nur auf Noten, sondern lernt die Leute kennen.
Ich denke da an den Cartoon, der schon seit einer Weile in diversen Variationen durch’s Internet geistert.

Zu sehen sind verschiedenste Tiere, die von ihrem Lehrer alle die gleiche Aufgabe gestellt bekommen, nach der sie bewertet werden sollen. Alle die gleiche, damit es gerecht ist.
Und so lässt er sie dann alle auf einen Baum klettern, was den Affen freut und den Fisch zur Verzweiflung treibt.
Er steht nun vor dem Prüfer als Versager da, aber in Wirklichkeit hätte er im Schwimmen Bestnoten erzielt. Trotzdem wird er hier schlecht geredet werden.
Und leider werden auch Menschen schlecht geredet.
Da sind wieder diese Stimmen, die maulen: „Du hast doch studiert… warum machst du denn eine Lehre für Hauptschüler?“ Und jedes Mal klingt das so, als wären Hauptschüler dumm und unfähig. Ich sehe das anders.
Da ist nicht der eine Abschluss mehr wert als der andere, ich finde, die kann man überhaupt nicht vergleichen. Oder man vergleicht Fische und Affen.
Ich glaube nicht, dass meine Kollegen langsamer topfen oder weniger gründlich Unkraut jäten, weil sie kein Abitur haben.
Und dennoch reden Gärtner andere Gärtner schlecht. In einem anderen Betrieb fragte ich mal den Chef, ob der Kollege GaLaBauer oder BluZi wäre und bekam als Antwort: „Der ist nur Werker.“ Warum das „nur“? Sind denn Werker schlechtere Menschen? Ich sage nein!
Wenn alle Menschen Professoren wären, wer würde dann all die Pflanzen produzieren, verkaufen und auspflanzen, an denen sich tagtäglich so viele erfreuen? Wir Gärtner sollten aufhören, uns gegenseitig kleinzureden und wir sollten es auch nicht mehr zulassen, wenn Menschen außerhalb der gärtnerischen Berufe unseren Berufsstand schlecht reden.

Zurück zum Gedicht.
Erfolg ist, Schönheit wertzuschätzen und das Beste in anderen zu finden. Sie nicht in Schubladen zu stecken und nach dem immer gleichen System zu bewerten, sondern auf die individuellen Stärken zu achten.
Jeder von uns hat Stärken. Auch diejenigen, die ihren Abschluss vielleicht nur mit Ach und Krach geschafft haben, oder in ein paar Monaten nochmal ranmüssen.
Auch die „Erfolgreicheren“ unter uns haben Schwächen, nur waren die vermutlich gerade nicht prüfungsrelevant.
In Emersons Gedicht heißt es, ein erfolgreicher Mensch hinterließe die Welt etwas besser als er sie betreten hat, zum Beispiel durch ein schönes Beet im Garten. Und das können wir alle, das ist unsere gemeinsame Stärke.

Erfolg ist, zu wissen, dass jemandes Leben leichter war, weil man selbst gelebt hat.
Ich habe diese Zeile früher immer gerne auf meine afrikanischen Patenkinder bezogen, die von meinem Geld zur Schule gehen und einen Beruf erlernen können. Man kann diesen Satz aber auch wunderbar in den Gartenbau übertragen.
Unsere Städte wären trist und grau, gäbe es nicht Gärtner wie uns, die dort Bäume pflanzen, Mittelinseln zum Blühen bringen, Parks und Grünanlagen zu Stätten der Erholung werden lassen.
Wir produzieren die Pflanzen, die als Geschenke und Liebesbeweise Freude bereiten. Wir geben Menschen eine würdevolle letzte Ruhestätte, statt einer öden, leeren Fläche. Wir produzieren Obst und Gemüse, das von anderen genossen wird.
Lasst uns stolz sein auf das, was wir sind, was wir leisten!

Fast tun mir die Personen leid, die da draußen wieder rechte Parolen brüllen, denn sie sind nicht erfolgreich.
Sie können mit ehrlicher Kritik nichts anfangen, sehen nicht das Beste in anderen, und es lebt auch niemand besser oder einfacher, weil sie existieren.
Sie müssen andere herunter reden und brauchen ein Feindbild um sich selbst ein bisschen besser zu fühlen.
Wir dagegen können nun mit einem Abschluss hier raus gehen, sagen DAS haben wir geschafft! Wir sind alle erfolgreich, wir gehen unseren Weg. Wir sind es, die die Welt in bunten Farben erblühen lassen können.
Dabei wünsche ich jedem einzelnen von euch viel Spaß!“

(Die beiden Bilder, die während der Rede im Hintergrund auf einer Leinwand eingeblendet wurden, habe ich aus dem Internet gezogen. Die Quellen stehen unten mit drauf.)

Ich hatte nun die Rede hinter mir, keine nervösen Zustände bekommen vor so vielen Leuten. Ich hatte es wirklich geschafft.
Meine Freude darüber teilte ich mit meinen Freunden auf Facebook:

„Die letzte große Hürde der Ausbildung ist genommen.
Die Freisprechungsfeier liegt hinter mir. Ich habe eine Rede gehalten und es überlebt.
Und sogar die Lernerei hat sich gelohnt! Die Thea-Tietgen-und-Bruno-Tietgen-Stiftung lässt für die Jahrgansbesten einen Bildungsgutschein springen. Kettensäge, ich komme! AS Baum I hab ich ja schon, im Januar ist dann AS Baum II dran!

Ich habe das Gefühl, wieder ein Stück gewachsen zu sein.
Nicht wegen der guten Noten.
Nein, ich habe doch tatsächlich vor der Freisprechungsfeier darüber nachgedacht, was ich anziehen soll. Habe mir sogar ein schickes Oberteil gekauft. Habe überlegt, welche Hose oder welchen Rock ich dazu tragen soll… an den Abiball gedacht. Da wollte ich damals eigentlich gar nicht hin. Aber dann hörte ich auf dem Klo, wie in den Kabinen neben mir über mich gelästert wurde. „Diese Iska… die kommt bestimmt in so ’ner Jogginghose.“ – „Ja, und die Haare! Die sind so kurz, damit kann die ja gar nix machen!“ – „Ach was, die kommt gar nicht.“ — da kaufte ich mir ein Kleid, schicke Sandaletten (ja, in Größe 45, schön teuer), färbte mir die Haare schwarz-rot-gold (mein Abiball war zeitgleich mit der Fußball-WM 2006) und tauchte da auf. Da waren einige Leute echt platt.
Und nun hab ich nachgedacht. Für wen hab ich mich da zurechtgemacht? Für mich? Nee. Doch irgendwie für die anderen. Und da wanderte das schicke Oberteil in den Schrank, andere Dinge wurden hervorgekramt. Ich wollte schön sein, aber für mich und niemanden sonst.

Das schlabberig-locker sitzende Hemd habe ich 2015 auf einem traditionellen Markt in Kenia gekauft. Den obersten Halsschmuck (hellblau) sowie den dünnen, untersten („extra für dich, in Deutschlandfarben!“) habe ich von meinem Patenkind Paapai und seiner Familie geschenkt bekommen. Das dunkelblaue Teil bekam ich von einem Massai zum Geburtstag, mit dem ich in Masai Mara lange am Lagerfeuer saß und über unsere Kulturen lernte. Das breite, rote Ding kommt wieder vom Markt… und nie habe ich mich so pudelwohl und glücklich gefühlt wie in Kenia! Dieses Gefühl wollte ich haben, wenn ich da vor 300 Leuten eine Rede halten muss. Da brauchte es Selbstbewusstsein.

Und der Plan ging voll auf. Kulûk kuluzat narfik!

Scheiß auf Konventionen. Scheiß auf das, was andere von dir erwarten. Das hier ist mein Leben.
Ich mache mich nicht für andere schick. Ich schaue in den Spiegel und sehe mich.

Ich bin wieder ein Stück weiter und danke allen, die mir bei diesem Schritt hilfreich waren.“

(Das Foto wurde mir netterweise von der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein überlassen. Herzlichen Dank an Frau Nissen und Herrn Panhorst!)

Hornissen

Draußen in der Wand vor meinem Schlafzimmerfenster hatten sich drei Wespen-Völker angesiedelt. Südseite, sonnig, das mögen die natürlich.
Ich habe nun ein Fliegengitter vor einem der beiden Schlafzimmerfenster, um im Sommer bei gekipptem Fenster schlafen zu können.
Ansonsten waren die Wespen kein Problem. Auf dem Dachboden gab’s im Nord- und im Südgiebel jeweils ein wirklich stattliches Hornissennest. Gemeinsam schafften es diese beiden Völker, die Wespen arg zu dezimieren.

Links der Südgiebel, rechts der Nordgiebel.

   

Wenn nachts in der Diele Licht anblieb, dann kamen auch schon mal Hornissen nach unten. Löcher im Boden gab’s ja genug dafür. Und dann fanden sie nicht mehr heraus.
Am nächsten Morgen brachten wir die Tiere dann immer nach draußen, setzten sie vor der Tür auf einem Holzklotz ab und sie durften sich an Marmelade, Honig oder Gelee stärken.

   

Zum Glück sind Hornissen ja echt friedlich und überhaupt nicht aggressiv wenn man sie in Ruhe lässt. So konnte ich mit meiner Kamera echt dicht dran und diese Bilder machen.

   

Ein ereignisreicher Sommer 2018

Der Sommer kam, und mit ihm noch mehr Hitze. Das hielt meine Arbeitskollegin Lisa B., die im Winter ihren Baumkletterschein bestanden hatte, aber nicht davon ab, sich in meinem Baumbestand etwas praktische Übung zu holen. Zusammen mit einem Kumpel nahm sie sich Eichen und Linden vor und holte Totholz heraus. Schließlich soll das nicht beim nächsten Sturm jemanden verletzen.

   

Das heruntergeworfene Totholz habe ich dann in die bereits vorhandenen Totholzhecken / Benjeshecken eingefügt. So liegt es nicht im Weg herum, man stolpert nicht darüber und kann bequem die Wiesen mähen, aber es hat noch einen ökologischen Sinn und sieht gut aus. Schließlich ist auch Totholz ein Lebensraum, der immer seltener wird.

   

   

Der Sommer war toll! Die Tage sonnig, die Nächte oft klar, und auch der Mond zeigte sich von einer besonderen Seite: der roten.

Irgendwann trieb sich dann ein weißer Kater auf meinem Hof herum und kam auch imer wieder ins Haus. Per Facebook fand ich die Besitzer, die einige Höfe entfernt leben. Dort darf der Kater nicht ins Haus, vielleicht versucht er es deshalb immer wieder bei uns. Immerhin revanchiert er sich, indem er Mäuse und Ratten fängt.

Schmetterlinge hatten wir dieses Jahr einige, vielleicht auch, weil hier die Futterpflanzen für die Raupen stehen. So mögen die Raupen des Tagpfauenauges (Aglais io) vor allem Brennnesseln (Urtica dioica). Und davon gibt es hier reichlich.

Aber auch andere Insekten quartierten sich hier ein. In der hohlen Weide am Parkplatz hinter der Scheune siedelte sich ein Bienenvolk an, das einem Imker abgehauen sein muss. Vor allem wenn die Sonne schien, war da richtig was los!

Und auch die Wespen feierten Hochsaison. Sie wurden allerdings bald von zwei starken Hornissenvölkern dezimiert.

Da es tagsüber so ungewohnt warm war, wichen wir mit anstrengenden Arbeiten in die Nächte aus.
Am Arbeitsplatz konnten meine Kollegen und ich den Chef davon überzeugen, eine Stunde früher anfangen zu dürfen, und dafür auch eine Stunde früher gehen zu können. Lieber eine kühle Stunde am Morgen als eine überhitze am Nachmittag.
Auf dem Hof sah das dann so aus, dass wir nachts im Baustrahlerlicht den mittlerweile völlig trockenen Löschteich vertieften.

   

Ein gewisser Kater schaute auch immer wieder vorbei.

Im Mai war ich noch nach der Arbeit in den Teich gehüpft um mich abzukühlen, ein bisschen zu schwimmen, und dann unter der Dusche zu verschwinden. Das ging nun nicht mehr. Im Herbst-Winter davor war er zahlreiche Wochen lang übergelaufen.
Nun sollte also mehr Kapazität entstehen. An einer Stelle soll eine Flachwasserzone bleiben, für die Tiere, die das brauchen. Aber insgesamt soll er tiefer werden. Da mir leider kein Bagger zur Verfügung stand (und auch kein Geld um einen zu mieten) arbeiteten wir mit Spaten und Schubkarre.

   

Der Aushub soll einen neuen Knickwall bilden, der das Grundstück zur Westseite hin abschließt.
Bis zum Herbst wurde viel geschafft, aber fertig sind wir noch nicht. Es muss ja auch nicht alles gleichzeitig passieren.

Frühling 2018

Ein paar Impressionen des Frühlings. Da dürfen Sonnenuntergänge natürlich nicht fehlen…

… genauso wenig wie die omnipräsenten Rehe.

   

Anfangs ließ der Frühling sich Zeit. An Gründonnerstag noch einmal Schnee-Chaos, und einen geplatzten Winterreifen an meiner Karre, nur eine Woche vor dem Termin zum Wechsel auf Sommerreifen.
Da stand ich dann in Gettorf am Straßenrand, gegen 6:15 Uhr und rief den ADAC an. Ich hatte zwar einen Ersatzreifen dabei, auch Wagenheber und Radkreuz, aber leider auch eine Sehnenscheidenentzündung im rechten Handgelenk. Ich bekam den kaputten Reifen einfach nicht los. Ich müsste ein bisschen warten, hieß es am Telefon. Durch den erneuten Wintereinbruch gäbe es eine Menge gestorbener Batterien und anderer wetterbedingter Probleme… aber ab 8:00 Uhr wären dann ja noch mehr Mechaniker im Einsatz… Ich saß also in der Karre und fror.
Um 7:00 Uhr machte der Autohändler auf der anderen Straßenseite auf. Ich ging dort hin und fragte nach Hilfe, aber dort war man so im Stress („jetzt vor den Feiertagen!“), dass man leider nicht helfen konnte. Also weiter warten. Es wurde kalt in der Karre.
Da klopfte jemand an die Beifahrertür. Ich kurbelte das Fenster herunter. „Ist bei Ihnen alles in Ordnung?“ Der junge Mann hatte den Warnblinker und das Warndreieck gesehen. – „Bei mir schon, bei meinem Auto leider nicht. Hat ’nen Platten.“ – „Haben Sie Werkzeug da? Und ’nen Ersatzreifen? Dann wechsel ich den eben.“ Und er tat es. Keine Ahnung wer das war, ich kannte ihn nicht. Umso dankbarer war ich ihm. Denn so kam ich nun eine Stunde früher als befürchtet zur Arbeit, eine Stunde, in der ich nicht frieren und warten musste.
Als ich mit einer Freundin vor ein paar Jahren in Kenia war um mein Patenkind zu besuchen, hatten wir da auch mal eine Panne. Insgesamt kamen vier Fahrzeuge an uns vorbei, und alle vier hielten an und fragten ob wie Hilfe bräuchten, Werkzeug hätten, noch genug Wasser hätten, oder ob man sonst irgendwie helfen könnte. In Deutschland hält niemand an. Ich hatte früher auf dem Schulweg immer das Gefühl, wenn ich in der U-Bahn einen Herzinfarkt bekomme und sterbend herumliege, dann steigen die Menschen über mich drüber und regen sich darüber auf, dass ich im Weg liege.  Mein Glaube an die Menschheit wurde in Kenia gerettet durch die Selbstverständlichkeit der Menschen dort, mit der sie Hilfe anboten. Mein Glaube an die Menschheit in Deutschland wurde nun von diesem jungen Mann gerettet.

   

Nach und nach bekam der Frühling Kraft. Eine Orga, die am 1. Mai auf meinem Grundstück eigentlich eine Veranstatung geplant hatte, musste sie wegen der nach dem völlig verregneten Herbst, Winter und frühen Frühling durchweichten Böden noch absagen.
Dann aber kam die Sonne.  Sie sollte den ganzen Sommer über bleiben. Vom einen Extrem (zu nass) ging es zum anderen (monatelang kein Regen).

   

Anfangs war der Löschteich noch gut gefüllt. Doch dann trieben die Bäume und Sträucher aus, und die hatten Durst! Als nur noch eine kleine Pfütze im Teich geblieben war, brachten wir die Tiere, die sich in den wenigen verbliebenen Kubikzentimetern tummelten, per Eimer-Taxi in einen tieferen Teich, der noch etwas mehr Wasser hatte.

   

Der Sanddorn blühte und gab einen Vorgeschmack auf die Menge, die man im Sommer ernten können würde. Und auch alle möglichen anderen Pflanzen blühten prächtig.

   

Irgendwelche Tiere mit kleinen Pfötchenabdrücken tummelten sich in der Einfahrt und vom Schlafzimmerfenster aus konnte ich Rehe fotografieren.

   

Nun hatte ich die Wahl: Das Erdbeerbeet jäten und fit für die kommenden Früchte machen, oder für die Abschlussprüfungen lernen? Ich hatte Lust auf Erdbeeren und jätete.

In der letzten standhaften Kleingartenparzelle auf dem (vielleicht / hoffentlich doch nicht) zukünftigen Möbel-Kraft-Gelände in Kiel hatte noch ein von seinem Besitzer sehr geliebter Pflaumenbaum gestanden. Nun waren Bagger durch diesen Garten gepflügt und mit der Baggerschaufel wurde dieser arme Baum umgerissen.
Weil aber Andreas G. seinen Baum wirklich gerne hatte, haben wir versucht ihn zu retten. Er wurde dort also liebevoll aufgenommen, mit möglichst vielen Wurzeln, obwohl er natürlich schon durch den Bagger viele verloren hatte. Ein bisschen zurückgeschnitten haben wir ihn auch. Weniger Wurzeln können nicht mehr die ganze Krone ernähren, und er sollte ja weiterleben, zur Not eben mit weniger Ästen.
Und dann kam er zu mir auf’s Grundstück.

   

Nun hofften wir alle, dass die Verletzungen durch die Baggerschaufel keine bleibenden Schäden (z.B. Pilzinfektionen) hervorrufen würde, und das Bäumchen gut anwachsen möge.
Und es tat uns den Gefallen. (Wenn auch etwas schief.)

   

Blätter, Knospen…
Der Frühling wurde immer heißer und trockener, die Blätter hingen, die Blüten fielen herunter. Eimerweise schleppte ich das Wasser vom Löschteich zum Pflaumenbaum und tat mein bestes. Mit dem nächsten Gehalt kaufte ich dann einen 100 Meter langen Gartenschlauch und legte eine Direktverbindung zum Wasserhahn an der Küchentür. Der Löschteich war inzwischen auch ausgetrocknet.

Die Pflaumenernte war zwar verloren, der Baum aber nicht, der hat auch den heißen Sommer überstanden.

   

Zu einer üblichen Prüfungsvorbereitung gehört natürlich auch gaaaanz viel Ablenkung, und daher gibt es auch ebenso viele Fotos vom Erwachen der Natur. Seien es Zaunkönige im Gestrüpp, oder die Lilien am Löschteich…

   

Ich liebe es einfach, wenn nach so einem verregneten grauen Herbst-Winter die Natur zeigt, was Leben ist.

   

Tatsächlich fielen Stachelbeer- und Erdbeer-Ernte diesmal wirklich gut aus! Für die Nacktschnecken, die mir letztes Jahr jede einzelne Erdbeere weggefuttert haben, die nicht schon die Ziegen gefressen hatten, war es viel zu heiß und trocken. So konnte ich nun jeden Tag wenn ich von der Arbeit kam ein paar Erdbeeren naschen.

    

Rasen mähen fiel erstmal flach. Irgendwann musste ich dann ja doch noch etwas für die Prüfung tun… keine Zeit. So konnten sich auch die Wildkräuter frei entfalten. Rund um die Arena erschien ein unscheinbares, doch wunderschönes Blütenmeer, das auch von Insekten gerne angenommen wurde.

   

   

   

Zwischen diversen Gräsern blühte auch das Wiesenschaumkraut (Cardamine pratensis), eine Art der Feuchtwiesen. Da dieser Lebensraum leider in den letzten Jahrzehnten immer knapper wurde, wurde auch das Wiesenschaumkraut immer seltener. Es blüht im Frühjahr und schmeckt lecker nach Kresse. Ansonsten ist es ziemlich unscheinbar.

   

   

Sogar in der biologischen Kläranlage blühte es! Die Lilien gaben ihr Bestes. Im „Rasen“ vor dem Schilfbeet gab es dazu noch Nelken zu bestaunen.

   

… und die Wiese wucherte, und wucherte … Einfach mal wachsen lassen!

   

Irgendein komischer Vogel war übrigens der Meinung, dass unsere Kampfarena ein toller und vor allem gut geeigneter Nistplatz sei. Unter der Treppe zum Pöbelpodest gab es Nachwuchs.

   

… und dann kam der Sommer!

   

Noch heißer, noch trockener… Eine Herausforderung an uns Gärtner und eine Entschädigung für die verregneten Monate zuvor!

   

   

Vögel

Was tut man, wenn sich die Abschlussprüfung unaufhaltsam nähert?
Man geht raus und fotografiert Vögel. Ungemein entspannend. Und das Wetter musste einfach genossen werden.

  

  

  

  

  

  

  

  

  

  

  

   

   

  

  

   

Und zu guter letzt eine Bachstelze beim Abheben vom Scheunendach.

  

Warum tut man sowas ???

Gestern (16.4.18) war ich beim Fußball, allerdings ging da ein Platzregen nach dem anderen herunter, dass der Platz sehr schnell unbespielbar wurde. Außer mir blieben noch drei, und nach einer Stunde wildem Aufs-Tor-Geballere wächst dort nun endgültig kein Gras mehr.
Nun kam ich also klatschnass und schlammig in meinen tropfenden Fußballklamotten nach Hause und wollte eigentlich sofort unter die Dusche hüpfen. „Eigentlich“ ist aber so ein Wort, dass immer eine Einschränkung nach sich zieht. Als ich auf den Hof fuhr, sah ich Andrea auf der Ostseite des Hauses buddeln. Sie wollte dort – eigentlich – nur einen kleinen Kanal schaffen, durch den das viele Regenwasser abfließen kann. Dabei fand sie dann zweierlei Dinge heraus:
1. Unter der Grasnarbe befindet sich, wie bereits vermutet, altes Kopfsteinpflaster.
2. Derjenige, der eine Stromverbindung vom Wohnhaus zur Scheune gelegt hat, war kein Profi, sondern… äh… Seht selbst. (Man achte auf das, was Andrea im Bild mit dem Spaten aus dem Schlamm hebt. Echte Elektriker sollten sich aber vorerst hinsetzen um nicht vor Schreck umzufallen.)

   

Da ich sowieso schon nass und schlammig war, und bei jedem Schritt Wasser aus meinen Fußballschuhen quoll, kam’s auch nicht mehr drauf an, ich schnappte mir einen Spaten und packte mit an. Die Dusche würde ja nicht weglaufen. Mit Fußballschuhen hat man übrigens tollen Halt auf schlammigem Boden. Besser als mit meinen Straßenschuhen.

Nach jedem Regen staut sich das Wasser dort, wo wir morgens im Dunkeln lang müssen um zu unseren Autos zu kommen. Es wurde auch Zeit, dass der ganze Matsch da mal verschwindet.

Gemeinsam haben wir dann ein gutes Stück des alten Kopfsteinpflasters freigelegt. Dann hab ich mich aber unter eine warme Dusche verzogen. In den nassen Sachen wurde es doch langsam kalt.

   

Andrea machte noch ein bisschen weiter und räumte dann das Werkzeug wieder rein. Heute (17.4.18) genoss ich meinen Urlaub inklusive langem Ausschlafen. Anschließend gönnte ich mir einen Spaziergang über’s Grundstück, beobachtete und fotografierte zahlreiche Vögel, und erkannte, dass das Kabel, das da undefiniert aus der Scheune hängt, das gleiche sein muss, was Andrea gestern ausbuddelte.

  

Ja, da war ein Profi am Werk. Oder zumindest einer, der sich für einen gehalten hat.
Ich bin jedenfalls heilfroh, dass keine einzige alte Stromleitung noch irgendwo angeschlossen ist. In weiser Voraussicht haben wir alles alte herausgerissen und das Stromnetz des Hauses komplett neu verlegen lassen. Neuer Sicherungskasten, neue Leitungen, neue Lichtschalter und Steckdosen. Dies hier ist eine weitere Erinnerung daran, warum wir das taten.

Die Buddelei hat sich übrigens gelohnt. Heute war das Wasser komplett abgelaufen und man kommt nun einigermaßen trocken aus dem Haus.

Der erste Frühlingstag

Das zweite Wochenende im März war dann richtig frühlingshaft. Man konnte im T-Shirt draußen sein ohne zu frieren!
Florian K. half, den Schuppen aufzuräumen, Platz zu schaffen für weiteres Brennholz. Während er Holz hackte und ich es wegsortierte, machte Andrea Essen. Gegessen wurde dann draußen. Ohne zu frieren, und weil so früh im Jahr, ohne Mücken.

Dieses Wochenende war meine Gelegenheit, das neue Teleobjektiv auszuprobieren. Dass meine gute alte Spiegelreflexkamera beim Umzug verschwand, hat mich sehr lange sehr traurig gemacht. Mit ihr habe ich auf zahlreichen Hochzeiten in der Familie und im Freundeskreis fotografiert, mein Bruder hatte sie mit auf seiner Verlobungsreise, mit mir reiste sie durch Malta und Kenia… so viele schöne Erinnerungen!
Zum Geburtstag gönnte ich mir dann das Nachfolgemodell. Verwandte hatten mir Geld geschenkt. Ich habe lange überlegt, ob ich es in den Bau stecke, wie sonst jeden Euro, oder ob ich nicht doch die lange vermisste Kamera ersetzen sollte. Die Kamera hat gewonnen.

   

Wacholderdrosseln gibt’s hier einige. Sie verstecken sich aber meist. Hab sie auch erst für Singdrosseln gehalten, aber dank Kosmos-Vogelführer sind sie jetzt genauer bestimmt.

   

Dann gibt’s hier natürlich auch Amseln. Ich werde nie vergesse, wie eine davon die Kreissäge ausgepfiffen hat, als ich damit arbeitete. Amseln sind so herrlich größenwahnsinnig.

   

Eine Blaumeise flog immer wieder ein Loch in einer alten Linde neben dem Schuppen an. Ob sie da wohl nistet? Vielleicht gibt’s in dem hohlen Baum aber auch leckere Insekten.
Guten Appetit!

Auch Bachstelzen und Sumpfmeisen habe ich hier schon beobachtet. Und neben dem Schuppen hat eine Ente ihr Nest gebaut.
Es wird Frühling!

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